Das Clickertraining ist eine wissenschaftlich erforschte Trainingsmethode, um ein Tier durch positive Verstärkung zu einem gewünschten Verhalten zu motivieren. Es ermöglicht uns und unserem Pferd ein erfolgreiches, fehlerfreies und schnelles Lernen.
Das Clickgeräusch dient als Markersignal und kennzeichnet das gewünschte Verhalten des Tieres. Nach dem Markersignal folgt stets ein Verstärker, idealerweise in Form von Futter.
Das Clickgeräusch wird durch das Drücken eines kleinen Signalgeräts (Clicker) ausgelöst.
Lernen durch Konsequenzen
Pferde lernen durch die Folgen ihres Verhaltens. Wenn die Konsequenzen angenehm für das Pferd sind, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es das Verhalten wiederholt. Zum Beispiel, wenn das Pferd ein erwünschtes Verhalten zeigt und wir ihm daraufhin Futter geben, wird dieses Verhalten verstärkt und tritt häufiger auf.
Dieser Prozess wird als positive Verstärkung bezeichnet und ist einer der vier Quadranten der operanten Konditionierung:
negative Verstärkung - etwas Unangenehmes wird weggenommen Emotion: Erleichterung | positive Verstärkung + etwas Angenehmes wird hinzugefügt Emotion: Freude |
positive Strafe + etwas Unangenehmes wird hinzugefügt Emotion: Angst, Stress | negative Strafe - etwas Angenehmes wird weggenommen Emotion: Frust |
Wenn auf ein Verhalten des Pferdes etwas Unangenehmes ausbleibt/weggenommen wird, nennt man dies negative Verstärkung.
Mit einem Beispiel lässt sich das leicht erklären.
Stell dir vor, das Pferd soll rückwärtslaufen. Das Rückwärtslaufen ist das Verhalten, das du verstärken möchtest.
Du stellst dich seitlich vor das Pferd und drückst mit deiner Hand auf die Brust. Das Pferd findet den Druck unangenehm und geht einen Schritt zurück. Sobald das Pferd den Schritt zurückgeht, nimmst du deine Hand und den Druck weg (-).Das Pferd lernt also, dass der Druck aufhört, wenn es das von uns gewünschte Verhalten, in diesem Fall Rückwärtslaufen, zeigt.
Würdest du jetzt nach diesem Vorgang dem Pferd ein Leckerli geben, wäre es trotzdem negative Verstärkung. Die Motivation, rückwärts zu gehen, hat das Pferd, weil es dem Druck weichen will.
So und jetzt haben wir noch die Situation, dass das Pferd ein unerwünschtes Verhalten zeigt, z.B Beißen.
Dieses Verhalten wollen wir jetzt nicht verstärken, sondern strafen und dazu gibt es mehrere Möglichkeiten.
Zuerst nutzen wir die positive Strafe. Das bedeutet wir fügen auf das unerwünschte Verhalten etwas Unangenehmes hinzu (+), z.B ein Klaps auf die Nase.
Wenn ich mit Futterbelohnung ( positive Verstärkung) arbeite , könnte ich aber auch einfach kein Futter geben, sobald das Pferd mich beißt und den Trainingsort verlassen. Ich nehme also etwas Angenehmes weg. Dies nennt man dann negative Strafe.
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